… ist nicht meine Kernkompetenz oder der Schwerpunkt meiner Talentlage.

Ich gehe sogar soweit zu sagen, ich bin da relativ talentfrei. Mit der Aussage „Ich habe für Smalltalk absolut kein Talent!“ habe ich auch schon Gespräche mit, mir unangenehmen Gestalten, schnell beendet.
Ich war dann selbst überrascht wie gut das funktioniert hat.

Das war schon immer so. Aber erst seit relativ kurzer Zeit weiß ich das, bzw. kann das auch in Worte fassen!

Die einfache Frage

„Wie geht’s dir?“

brachte mich vor einigen Jahren noch regelmäßig an den Rand eines Gefühlsausbruchs!
Ich kann mit der Frage einfach nichts anfangen –
und das ist schon aufgerundet!

Was will mein hochgeschätzter Gegenüber jetzt von mir wissen?
Meinen Blutdruck? Wie mein letzter Stuhlgang war? Wie ich geschlafen habe? WAS?!

„Na einfach, wie’s dir geht.“

„Ich stehe aufrecht vor Dir.
Ich habe augenscheinlich Puls, Blutdruck und Atmung und reagiere auf Ansprache! Also wird es mir wohl gut gehen!“

Smalltalk kommt vom englischen Ausdruck small, also „klein“, und talk von „reden, sich unterhalten“. Der Ausdruck Smalltalk steht damit für eine beiläufige Konversation ohne Tiefgang.

Ich mag aber Tiefgang!
Ja schon klar das man nicht jedermann alles kleinteilig erzählen will. Aber Smalltalk, Leute, Sorry isses für mich einfach nicht!
Stellt mir besser ne konkrete Frage.

Früher versuchte ich noch eine – für beide Seiten – befriedigende Antwort zu geben. Es gab da aber mehrere Schlüsselmomente, die mich dazu brachten, die Frage abzulehnen. Am meisten hat es mich allerdings 2003 genervt, nach meiner Chemotherapie.

Als ich so langsam wieder am Leben teilnehmen konnte, wurde mir diese frage ja wirklich (gefühlt) alle 2min. gestellt!

Es ist mir natürlich völlig klar, dass die Frage höchst selten einen bösartigen Hintergrund hat!

Nur bin ich einfach so gelagert, das ich auf eine Frage eine möglichst befriedigende Antwort geben möchte. Das geht aber nicht wirklich gut, im Garderobenbereich eines Clubs oder sonst irgendwo zwischen Tür & Angel!

„Wie gehts Dir?“
„Och… Muss!“
Und erschreckenderweise reicht das den Leuten in 98 von 100 Fällen!

Jedenfalls: Sarah Kuttner, die ich schon gern sah, als sie noch bei VIVA moderierte und die später ein (dramatisch unterschätztes) eigenes Format hatte (ihre Talkshow „Kuttner plus Zwei“ auf ZDFneo fand ich überragend!) verortet sich ja (diagnostiziert) im ADHS- und Autismus-Spektrum.
Sie hat mittlerweile einen eigenen Youtube-Kanal und zwei Podcasts auf Spotify. Der eine mit der famosen Katrin Bauerfeind (die ich schon gut fand, als sie noch ihre Webshow „Ehrensenf“ machte) war der Hauptgrund, warum ich mir einen Spotify-Account angelegt habe!
Ich schweife ab.

Jedenfalls: Die wunderbare Sarah Kuttner spricht hier über vieles, mit dem ich mich sehr gut identifizieren kann! Sie spricht allerdings recht lang darüber… aber sie tut das unterhaltsam.